Adela und Weronika: Sneaker im Leo-Look und eine tiefe Freundschaft

Wer Adela und ihr Mentee Weronika erlebt, spürt sofort: Die beiden haben eine enge Verbindung. Seit vier Jahren bilden die SAPlerin und der angehende Teenager ein Tandem. Dass sie auf einer Wellenlänge liegen, war bereits beim ersten Treffen klar. „Wir haben die gleichen Leo-Sneaker“, stellte Weronika nach dem Kennenlernen fest.

Adela ist in Tschechien geboren und hat Jura studiert. 2019 kam sie zu SAP in Walldorf. „Mein Studium hätte ich ohne familiäre Unterstützung nur schwer geschafft“, erzählt sie. „Für diese Hilfe wollte ich mich bedanken, indem ich mich sozial engagiere.“ Bereits in Tschechien war Adela als Mentorin aktiv, ein Kollege machte sie schließlich auf KinderHelden aufmerksam.

„Zuerst hatte ich Bedenken, weil ich keine deutsche Muttersprachlerin bin“, berichtet die Juristin. Genau das erwies sich aber als Vorteil: „Weronika hat auch einen slawischen Hintergrund. So konnte ich sofort erkennen, woher ihre Fehler kommen.“ Sprache und Lesen – beides stand zu Beginn ganz oben auf der Tandem-Agenda. Denn: „Wenn ich nicht verstehe, was ich lese, kann ich zum Beispiel auch kein Mathe“, bringt es Adela auf den Punkt. Hier lag für Weronika eine große Herausforderung: „Lesen mochte ich gar nicht.“

Es ist wohl der Kreativität ihrer Mentorin zu verdanken, dass sie mittlerweile Freude daran gefunden hat. Um ein besseres Gespür dafür zu bekommen, wer in einer Geschichte gerade spricht, legten die beiden Stimmen für die jeweiligen Personen fest. „Dann haben wir mit den verschiedenen Stimmen gelesen“, erinnert sich Adela. „Das hat irre Spaß gemacht.“ Darüber hinaus überlegten sie im Tandem, wie sich alte Märchen in der heutigen Zeit entwickeln würden. Und sie absolvierten die KinderHelden-Leseolympiade. Dabei war nicht immer alles nur Sonnenschein. „Ich hatte zu Beginn keine Lust zu lernen“, gibt Weronika zu. Adela ergänzt: „Ich musste ihr und auch mir selbst klar machen, was ich als Mentorin leisten kann und was nicht.“

Blick über den Tellerrand

Das Lesen ist bis heute der rote Faden des Tandems. Aber nicht der einzige: In ihrer gemeinsamen Zeit lernen die beiden zusammen Englisch, gehen Inliner fahren, in den Skatepark oder bereiten auch mal in einem Rollenspiel eine Praktikumsbewerbung vor. „Weronika ist viel selbständiger geworden“, berichtet Adela. „Mit ihrem Bibliotheksausweis holt sie sich neuen Lesestoff. Wir sprechen über die Bücher, und ich habe ihr einen Globus geschenkt, auf dem wir zum Beispiel nachverfolgen können, wohin ich verreise. Dann beschäftigen wir uns mit den dortigen Kulturen.“ Adela schwärmt: „Ich finde es unglaublich, welche Persönlichkeit Weronika entwickelt. Sie ist sich ihrer selbst bewusst, kann Grenzen setzen und weiß, was sie will. Ganz anders als ich in ihrem Alter.“

Immer wieder unternimmt das Tandem Tagesausflüge. Dann packen sie meist Weronikas Mutter Gabriela mit ein, gehen zum Wandern oder besuchen ein Schloss. „Die Pandemie hat uns zusammengeschweißt“, sagt Adela. Für das gute Matching von KinderHelden verteilt das Tandem Bestnoten. Adela sagt: „Ich weiß, das macht eine Menge Arbeit im Vorfeld, aber es lohnt sich so sehr.“ Weronika ergänzt: „Ich bin stolz, dass wir seit vier Jahren zusammen sind. Wir sind eines der Tandems, das die meiste Zeit miteinander verbringt – und ein bisschen wie beste Freundinnen.“

Freundinnen mit Plänen: An Fasching wollen die beiden ihr Kostüm der letzten Saison toppen. Gemeinsam hatten sie riesige Quallenkostüme selbst gebastelt und damit die KinderHelden-Faschingsparty bei SAP gerockt. Wer Adela und Weronika kennt, hat keinen Zweifel, dass das klappen wird. Denn die Sneaker im Leo-Look mögen im Laufe der Zeit irgendwann kaputt gegangen sein. Aus dem ersten Funken der Verbundenheit aber ist eine tiefe Freundschaft entstanden. Und mehr: „Adela, du gehörst zu unserer Familie“, sagt Gabriela.

Bildrechte: KinderHelden gGmbH



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