
10 Juni “Unsere Treffen sind ein absolutes Wochen-Highlight. Als sein großer Kumpel helfe ich einem Viertklässler mit Spaß dabei, besser lesen zu lernen.”
Robin Faas, Bosch Mitarbeiter und KinderHeld im Projekt „Fit für Fünf“
Beruflich ist der Bosch-Mitarbeiter Robin Faas stark eingebunden. Doch ein Termin ist seit Januar fest in seinem Kalender geblockt. Im Projekt „Fit für Fünf“ unterstützt der Projektleiter den Viertklässler Berkay eine Stunde pro Woche und macht ihn fit für die weiterführende Schule. Ein Erfahrungsbericht.
Erst war ich etwas skeptisch, wie Lernförderung rein digital ablaufen soll. Aber nach der professionellen Vorbereitung und den ersten Treffen mit Berkay, habe ich schnell gemerkt, dass es genügt, Sparringspartner zu sein und Interesse am Leben des Kindes zu zeigen. Ich sehe mich als sein großer Kumpel, der ihm hilft mit Spaß besser lesen zu lernen. In den Lernmaterialen auf dem KinderHelden Online Campus finden wir immer Texte, die uns interessieren. Abenteuergeschichten, was über Fußball oder Minecraft. Als Grundschüler haben mich meist auch nur die Texte interessiert, die etwas mit meinem Alltag zu tun hatten. Da ist die Motivation zum Lesen deutlich größer. Gerade arbeiten wir am Textverständnis. Das ist gar nicht so leicht für Kinder, gerade auch wenn zu Hause mehrere Sprachen gesprochen werden oder wenn es um Themen geht, die sie noch nicht kennen.
Wir haben uns eine Vertrauensbasis erarbeitet
Vor dem ersten Treffen, bei dem ich auch Berkays Mutter kennengelernt habe, war ich super aufgeregt. Wie mein Mentee wohl aussieht? Berkay ist neun Jahre alt. Ein offenes Kind, das gerne lacht, Witze macht, aber auch voll bei der Sache ist. Ich bekomme am Rande mit, dass es in seiner Familie recht trubelig zugeht. Seine Mutter sorgt aber immer dafür, dass ihr Sohn sich, ohne durch seine Geschwister gestört zu werden, in ein ruhiges Zimmer zurückziehen kann. Sobald wir allein sind, genießt Berkay meine volle Aufmerksamkeit. Zuerst sprechen wir kurz über seinen Tag. Wenn ich merke, dass er schon in der Schule viel zu tun hatte, machen wir ein paar Spiele bevor wir lesen. Danach stelle ich ihm Fragen zum Textverständnis, um Berkay anzuregen über das Gelesene nachzudenken. So kamen wir auch auf das Thema TikTok, die soziale Plattform, auf der manche seiner älteren Freunde aktiv sind. Meine Tipps zur richtigen Mediennutzung haben meinen kleinen Freund richtig interessiert. Wenn ich ihm als Außenstehender etwas rate, kommt das wohl anders an als gute Ratschläge von seinen Eltern. Das macht den Unterschied.
Zwischen unseren Leseeinheiten kommen wir auch mal ins Quatschen, das tut uns beiden gut. Obwohl uns 20 Jahre trennen, haben wir herausgefunden, dass wir totale Legofans sind. Ich habe Berkay meinen Lego-Rennwagen in die Kamera gehalten. Wie der Blitz ist er durchs Zimmer gerannt und hat mir stolz sein Modell gezeigt. Das war ein sehr bewegender Augenblick. Zeigt er doch, dass unabhängig davon, wo wir leben, wie alt wir sind, in welcher Familie wir aufwachsen, es doch viele Gemeinsamkeiten gibt, die uns verbinden. Wir beide freuen uns auf die wöchentlichen Treffen. Ich erlebe eine wirklich gute Zeit, die ich extrem sinnvoll nutzen darf. Zudem spüre ich die große Dankbarkeit von Berkay, der erkannt hat, dass ich mir Zeit für ihn nehme, ohne große Erwartungen an ihn zu stellen. Gerade wenn man sonst wenig mit Kindern zu tun hat, ist diese Erfahrung sehr bereichernd.
Als Ingenieur beschäftigen mich technische Probleme und deren Lösungen. Gerade der Austausch mit einem Kind bringt da frischen Wind in meinen Alltag und erweitert meinen Horizont. Rein digital ein Kind mit nur einer Stunde die Woche zu unterstützten, hat nur Vorteile, vor allem für Berufstätige wie mich: Geringe Hemmschwelle, professionelle Begleitung, flexible Termine. Kurz: Ein Engagement, das problemlos in jedem Arbeitskalender Platz findet.
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